Nachlassverzeichnis

Welche lebzeitigen Zuwendungen gehören ins Nachlassverzeichnis?

Im Nachlassverzeichnis sind die lebzeitigen Zuwendungen des Erblassers anzugeben, darunter auch Zuwendungen des Erblassers an den Erben oder den Pflichtteilsberechtigten. Anzugeben sind alle unentgeltlichen Zuwendungen, beispielsweise Schenkungen, ehebedingte Zuwendungen und Ausstattungen.

Notar kann Ermittlungen nicht nach Gutdünken beschränken

Beim notariellen Nachlassverzeichnis für den Pflichtteilsberechtigten muss der Notar alle Nachforschungen anstellen, die ein objektiver Dritter in der Lage des Pflichtteilsberechtigten für erforderlich halten würde.

Wann ist das Nachlassverzeichnis fertig?

Immer wieder stellen Pflichtteilsberechtigte die Frage, ob sie vom Erben verlangen können, das vorgelegte Nachlassverzeichnis noch einmal zu ergänzen oder zu berichtigen. Ein solcher Anspruch besteht nur in bestimmten Konstellationen.

Fünf Fakten zum Pflichtteil

Beim „Berliner Testament“ steht den Kindern der Pflichtteil zu, schon wenn das erste Elternteil stirbt. Die Kinder müssen sich nicht auf den Tod des länger lebenden Elternteils vertrösten lassen.
Die Höhe des Pflichtteils hängt von der Personenkonstellation und vom Wert des Nachlasses ab.
Für den Pflichtteil zählen auch Schenkungen. Hat der Erblasser sich „arm“ geschenkt, muss der Beschenkte das Geschenk heraus geben oder zahlen.
Pflichtteilsberechtigte können vom Erben Auskunft durch ein vom Notar zu ermittelndes und aufzuschreibendes Nachlassverzeichnis verlangen. Der Notar forscht auch nach Schenkungen und sieht dazu die Kontoauszüge der letzten zehn Jahre durch. Die Kosten muss der Erbe zahlen.
Testamente sind manchmal unwirksam. Ob Testierunfähigkeit, nicht eingehaltenen Formalien oder Bindungswirkung eines älteren gemeinschaftlichen Testaments oder Erbvertrags: Der vermeintlich Enterbte kann in Wahrheit Erbe sein.

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