Ehefrau enterbt = höhere Pflichtteilsquote für die Kinder
Daniel und Sabine sind verheiratet. Sie haben keinen Ehevertrag geschlossen, leben also im gesetzlichen Güterstand der Zugewinngemeinschaft.
Daniel und Sabine sind verheiratet. Sie haben keinen Ehevertrag geschlossen, leben also im gesetzlichen Güterstand der Zugewinngemeinschaft.
Immer wieder stellen Pflichtteilsberechtigte die Frage, ob sie vom Erben verlangen können, das vorgelegte Nachlassverzeichnis noch einmal zu ergänzen oder zu berichtigen. Ein solcher Anspruch besteht nur in bestimmten Konstellationen.
Beim „Berliner Testament“ steht den Kindern der Pflichtteil zu, schon wenn das erste Elternteil stirbt. Die Kinder müssen sich nicht auf den Tod des länger lebenden Elternteils vertrösten lassen.
Die Höhe des Pflichtteils hängt von der Personenkonstellation und vom Wert des Nachlasses ab.
Für den Pflichtteil zählen auch Schenkungen. Hat der Erblasser sich „arm“ geschenkt, muss der Beschenkte das Geschenk heraus geben oder zahlen.
Pflichtteilsberechtigte können vom Erben Auskunft durch ein vom Notar zu ermittelndes und aufzuschreibendes Nachlassverzeichnis verlangen. Der Notar forscht auch nach Schenkungen und sieht dazu die Kontoauszüge der letzten zehn Jahre durch. Die Kosten muss der Erbe zahlen.
Testamente sind manchmal unwirksam. Ob Testierunfähigkeit, nicht eingehaltenen Formalien oder Bindungswirkung eines älteren gemeinschaftlichen Testaments oder Erbvertrags: Der vermeintlich Enterbte kann in Wahrheit Erbe sein.
Nach dem später versterbenden Elternteil kann der Pflichtteil viermal so hoch sein wie nach dem zuerst versterbenden Elternteil.